Interessante Fakten zu Haarausfall während und nach der Schwangerschaft
Schon öfter hat man mal davon gehört oder es gelesen: Frauen in der Schwangerschaft haben schönes, volles und kräftiges Haar. Hierbei handelt es sich nicht nur um einen Mythos, sondern es entspricht tatsächlich in den meisten Fällen der Wahrheit. Doch warum ist das so? Was genau ist der Hintergrund?
Während der Schwangerschaft stellt sich der Hormonhaushalt einer Frau ständig um. Die Haut und die Haare werden vor allem von dem Hormon „Östrogen“ beeinflusst, welches während dieser Zeit vermehrt ausgeschüttet wird. Dieser Vorgang regt nicht nur das Haarwachstum an, sondern sorgt zugleich für einen längeren Lebenszyklus der Haare. Das führt dazu, dass die Haare voller und kräftiger wirken.
Spätestens nach der Geburt jedoch sinkt der Östrogenspiegel im weiblichen Hormonhaushalt wieder ab, was dann leider oftmals zu Haarausfall führt. Diese Art von Haarausfall ist völlig normal und wird als postpartales Effluvium bezeichnet. Selbstverständlich wirkt Haarausfall zunächst erschreckend, doch an alle betroffenen Frauen: Keine Sorge! Üblicherweise sinkt der Östrogenspiegel nur auf das Vor-Schwangerschafts-Level ab, also eigentlich auf das normale Level. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass im Normalfall auch nur die Haare ausfallen, die während der Schwangerschaft hinzugekommen sind.
Wie lange hält dieser Haarausfall an?
In den meisten Fällen normalisiert sich der Hormonhaushalt innerhalb des ersten Jahres nach der Geburt wieder komplett. Sobald sich dieser wieder stabilisiert hat, kehrt meist auch die reguläre Haarpracht der Frau zurück.
Was ist, wenn der Haarausfall bereits bei der werdenden Mutter beginnt oder einfach nicht nach der Geburt zum Stoppen kommt?
Vereinzelt gibt es werdende Mütter, die bereits während der Schwangerschaft mit Haarausfall zu kämpfen haben. Es handelt sich hierbei meist um diffusen Haarausfall, was bedeutet, dass das Haar am gesamten Kopf ausfällt. Bei einigen Frauen stoppt der Haarausfall auch nach der Geburt nicht mehr so richtig. Das ist nicht zwingend ein Grund zur Sorge.
Häufig ist Eisenmangel für den Haarausfall vor und nach der Geburt verantwortlich. In diesem Fall sind die Haarfollikel unterversorgt, was eine Ursache für vermehrten Haarausfall sein kann. Frauen benötigen normalerweise rund 15 mg Eisen pro Tag. Täglich verliert der Körper circa 2 mg Eisen, welches durch eine ausgewogene, eisenhaltige Ernährung ausgeglichen werden sollte. Ist dies nicht der Fall, kann es zu Mangelerscheinungen kommen. Typische Symptome hierfür sind Müdigkeit, verminderte Konzentration, brüchige Nägel und eben Haarausfall. Schwangere Frauen haben einen erhöhten Eisenbedarf pro Tag, weshalb es bei werdenden Müttern nicht selten zu einem Eisenmangel kommt. Hier sollten die Betroffen am besten Rücksprache mit ihrem behandelnden Arzt halten. Ein Eisenmangel kann mit Hilfe von Eisenpräparaten ganz einfach behandelt werden.
In seltenen Fällen kommt es zu kreisrundem Haarausfall bei Schwangeren. Dieser zeigt sich durch gänzlich kahle Stellen auf dem Kopf. Auch hier ist es zwingend notwendig sich mit einem Arzt in Verbindung zu setzen. Denn diese Art von Haarausfall muss genauer untersucht werden, um eine optimale Behandlung zu gewährleisten.
Kann ich vorbeugend etwas gegen Haarausfall tun?
Schwangerschafts-Haarausfall ist völlig normal. Er lässt sich nicht gänzlich aufhalten. Um den Haarausfall ein wenig abzumildern, können unter anderem Kopfmassagen und Ruhe unterstützend wirken. Kopfmassagen regen die Blutzirkulation an und können so den Haarausfall reduzieren. Besonders nach der Schwangerschaft fühlen sich Frauen häufig gestresst. Dies wirkt sich auch auf Haarausfall aus. Betroffene Frauen sollten daher versuchen Ruhephasen in Ihren Alltag einzubauen – ihre Haare und nicht zuletzt ihr ganzer Körper wird es Ihnen danken.
Kommt eine Haartransplantation in Frage?
Erst wenn lange nach der Geburt des Kindes die Haarpracht nicht mehr zurückkehren, kann über eine Haartransplantation nachgedacht werden. Natürlich muss auch hier – wie vor jeder Haartransplantation – zunächst die genaue Ursache geklärt werden. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig vor dieser Entscheidung unbedingt einen Spezialisten aufzusuchen. Dieser kann die endgültige Empfehlung für den weiteren Therapieansatz geben.