Was sind schädliche Inhaltsstoffe?
Immer mehr Menschen legen Wert auf einen gesunden Lebensstil. Daher gehen sie bewusster mit dem Bereich der Haarpflege um. Kontinuierlich halten mehr Produkte mit Schlagworten wie „Bio“ oder „Vegan“ Einzug in die Regale von Drogerien und Supermärkten. Immer öfter werden wir mit Aussagen wie „Dieser Inhaltsstoff ist schädlich für dich“ und „Wow, kennst du schon diesen Inhaltsstoff – der wirkt Wunder!“ konfrontiert. Doch schnell verliert so manch einer den Überblick darüber, was nun tatsächlich gut und was weniger gut zu seien scheint. Um diesem Dschungel aus Ingredienz und Bestandteilen etwas zu ordnen, werden wir einen Blick auf ein paar der möglichen Inhaltsstoffe in Haarpflegeprodukten werfen.
Unsere Haare prägen das Erscheinungsbild einer jeden Person maßgeblich. Das tägliche Styling und der regelmäßige Gang zum Friseur ist Alltag für viele von uns. Um die eigene Haarpracht bestens in Form zu setzen, vertrauen wir auf diverse Haarpflege- und Stylingprodukte, die uns die unterschiedlichsten Ergebnisse versprechen. Doch sind wir einmal ganz ehrlich zu uns selbst, verstehen wir wahrscheinlich den Großteil der ausgewiesenen Inhaltsstoffe nicht. Worauf sollten wir in Zukunft beim Kauf unserer Produkte achten? Welche Inhaltsstoffe schädigen das Haar? Können schädliche Inhaltsstoffe sogar Haarausfall verursachen?
Paraben
Parabene wurden einst in Produkte aufgenommen, um das Wachstum von Bakterien innerhalb dieser Produkte zu verhindern und um die Haltbarkeit zu verlängern. Seit fast zwei Jahrzehnten ist nun allerdings bekannt, dass Parabene toxisch sind und die Gesundheit angreifen können. Beispielsweise haben Studien gezeigt, dass Paraben Auswirkungen auf die Bildung des Hormons Östrogen hat. Dieses kann sich erhöhen, was wiederum das Brustkrebsrisiko steigern kann. Auch Ekzeme auf der Haut können durch Parabene hervorgerufen werden. Nicht zuletzt reizt dieser Stoff die Kopfhaut, trocknet sie aus und unterstützt im ungünstigsten Fall auch Haarausfall.
Tenside
Tenside sind bekannt für ihre hohe Reinigungskraft und ihre billige Herstellung. Das ist der Grund, warum diese Stoffe häufig in Haarreinigungsprodukten zu finden sind. Hierbei sind Sulfate die am häufigsten verwendeten Tenside. Sulfate können zu Austrocknung und Reizung der Kopfhaut führen. Daher sollten insbesondere Menschen, die zu trockener Kopfhaut neigen, auf Produkte mit Sulfaten verzichten.
Ebenso sollten Personen die regelmäßig ihre Haare färben Tenside meiden, um die doppelte Belastung und eine höhere Wahrscheinlichkeit für Hautreizungen zu verhindern. Das Wort „Sulfatfrei“ auf der Verpackung klingt erstmal gut, dennoch sollte beachtet werden, dass auch Sulfonate zu der Gruppe der Tenside gehören und das Haar und die Kopfhaut ebenfalls stark schädigen können. Milde Tenside, die wenig angreifend sind, tragen Wörter wie glutamates, sacronisates oder taurates im Namen.
Formaldehyd
Die American Cancer Society warnt davor, dass dieser Stoff krebserregend sein kann. Zudem sind Nebenwirkungen wie Hautreizungen und Haarausfall keine Seltenheit.
Phthalat
Diese Chemikalie ist zum Teil in Haarsprays vorhanden. Sie kann bei Mädchen zu einer vorzeitigen Pubertät und bei Jungs zu einer Verringerung der Spermienanzahl führen. Zudem ist diese Chemikalie stark umweltschädlich.
Silikone
Silikone sind häufiger Bestandteil von Haarpflegeprodukten, da sie sich wie eine Art „Schutzmantel“ um die einzelnen Haare legen. Dies führt dazu, dass die Haare glänzen, besser kämmbar sind und augenscheinlich weniger Frizz haben. Durch den glänzenden Film wirken die Haare gesünder. Was zunächst positiv erscheint, hat jedoch negative Folgen.
Das Wort „Schutzmantel“ ist an dieser Stelle trügerisch, da dieser Feuchtigkeit weder raus noch rein lässt. So können die nötigen Nährstoffe nicht in das Haarinnere gelangen und die Haare trocknen aus. Langfristig führt dies zu Spliss und Haarbruch, aber auch Schuppen sind eine häufige Begleiterscheinung. Bekannte Silikone sind unter anderem Dimethicone, Cyclopentasiloxane und Dimethiconol.
Alkohole
Um Shampoos zu verdicken, wird häufig mit Alkoholen gearbeitet. Leider werden meist „billige“ Alkohole verwendet, die zu trockenem Haar, anderen Haarschäden und Haarausfall führen können.
Gute, nicht austrocknende Alkohole sind hingegen sogenannte Fettalkohole. Diese sind auf der Verpackung unter anderem durch Bezeichnungen wie Cetyl Alkohol oder Stearylalkohol gekennzeichnet.
Triclosan
Triclosan ist ein antibakterielles Mittel, dass häufig in Kosmetika und Haarpflegeprodukten zu finden ist. Da sich herausstellte, dass Triclosan Krebs auslösen kann, sollte dieser hochgefährliche Inhaltsstoff vermieden werden.
Duftstoffe
Parfüm in Haarpflegeprodukten zählt mitunter zu den häufigsten Allergieauslösern und kann ganz individuelle Reaktionen hervorrufen – nicht selten stark hautreizende Reaktionen. Personen mit sensibler Haut sollten daher unbedingt auf Duftstoffe in Kosmetika und Haarpflegeprodukten verzichten.
Mikroplastik
Mikroplastik wirkt recht ähnlich wie Silikone. Kopfhaut und Haare werden beschwert und die Atmungsaktivität wird eingeschränkt. Die Auswirkung von Mikroplastik auf Kopfhaut und Haar sind jedoch im Vergleich zu den negativen Auswirkungen auf die Umwelt minimal. Doch allein aus diesem Aspekt sollte Mikroplastik gemieden werden.
Wie suche ich nun das richtige Produkt aus?
Ein Blick in die Regale von Drogerien und Supermärkten zeigt heutzutage viele organische, umweltfreundliche und unschädlich wirkende Verpackungen. Leider handelt es sich häufig ausschließlich um reines Marketing. Wir, als Endverbraucher, sollten deshalb nicht nur auf die vermeintlich vertrauenswürdige Verpackung achten, sondern auch einen Blick auf die Inhaltsstoffe werfen.
Um kurz auf eine weitere Frage einzugehen: Auch Haarausfall kann unter Umständen durch falsche und schädliche Inhaltsstoffe hervorgerufen werden. Jedoch steck in vielen Fällen ein erblich-bedingter Haarausfall dahinter. Dieser lässt sich beispielsweise mit Hilfe einer Haartransplantation behandeln.
Nun sollten Ihnen in Zukunft einige Begriffe in der Liste der Inhaltsstoffe ein Warnsignal vor Augen führen. Eine vorab Recherche rentiert sich, wie auch die Wahl von natürlichen Produkten, die meist auch eine kurze Liste an Inhaltsstoffen vorweisen. Häufig verwendete, unschädliche Inhaltsstoffe sind hier bspw. Kamille und Aloe Vera.