Minoxidil – Hilfe bei Haarausfall?
Personen, die unter starkem Haarausfall leiden, denken nicht gleich bei den ersten Anzeichen über einen operativen Eingriff wie beispielsweise eine Haartransplantation nach.
Es ist völlig normal und auch sinnvoll, dass Betroffene vor einer solchen Entscheidung zunächst alternative Behandlungsmethoden zu Rate ziehen. Dazu zählen auch Medikamente, die ursprünglich für eine ganz andere Art von Krankheit bzw. Beschwerde konzipiert wurden.
Ein gutes Beispiel dafür ist Minoxidil. Es gehört zu der Gruppe von Medikamenten gegen Bluthochdruck. Neben unerwünschten Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen gibt es zusätzlich eher glückliche Nebenwirkungen wie ein verstärkter Haarwuchs. Aus diesem Grund wird das Medikament teilweise als Behandlungsform gegen Haarausfall eingenommen. Bei lokaler Anwendung des Therapeutikums (z.B. in Form eines Sprays) gilt es als sehr gut verträglich und weist nur wenig bis keine unerwünschten Nebenwirkungen auf.
Auch wenn sich das Mittel für die zeitweilige Bekämpfung von Haarausfall bei einigen Patienten und Patientinnen als nützlich erweist, ist diese Art der Behandlung leider keine nachhaltige. Um Haarausfall nachhaltig zu stoppen, kommt oftmals ab einem gewissen Punkt nur noch eine Haartransplantation in Frage.
Wenn sich PatienTinnen, die Minoxidil nutzt, dafür entscheidet sich einer Haartransplantation zu unterziehen, so gibt es eine äußerst wichtige Sache zu beachten: Das Arzneimittel Minoxidil muss vor einer Haartransplantation abgesetzt werden. Grund dafür ist, dass Minoxidil in seiner Ursprungsform als Bluthochdruck-Medikament die Durchblutung fördert, wodurch unter anderem auch der Haarwuchs angeregt wird. Dennoch gilt bei Haartransplantationen möglichst auf jegliche durchblutungsfördernden Medikamente zu verzichten, da diese das Potenzial haben, das Behandlungsrisiko zu erhöhen.
Durchblutungsfördernde Medikamente können nämlich dazu führen, dass Wunden stärker bluten. Das beeinträchtigt bzw. erschwert die Arbeit für den Chirurgen und führt zudem zu einer erhöhten Infektionsgefahr. Unter normalen Umständen, ohne die Einnahme blutungsfördernder Medikamente, treten während einer Haartransplantation üblicherweise nur leichte Blutungen auf. Das untermauert die Empfehlung, blutungsfördernde Medikamente vor dem Eingriff einer Haartransplantation möglichst abzusetzen.
Hierbei ist es in der Regel nicht ausreichend, lediglich einen Tag auf die Medikamente verzichten. Vielmehr sollten einige Tage vergehen, bestenfalls mindestens 14 Tage. Eine transparente Kommunikation über jegliche Medikamente, die Patienten vor einer Haartransplantation bzw. vor jeder Operation einnimmt, ist elementar für die Behandlung und das Ergebnis. Es ist daher sehr wichtig, der behandelnden Haarklinik und den Chirurgen die Medikamente, insbesondere solche, die durchblutungsfördernd wirken, mitzuteilen. Dieser beurteilt gemeinsam mit den Patienten und Patientinnen, ob und wie lange die Medikamente ausgesetzt werden müssen.
Nicht jedes Medikament kann ohne Weiteres abgesetzt werden. Bei Minoxidil ist dies erstmal nicht problematisch. Dennoch ist eine Besprechung darüber mit dem behandelnden Ärzteteam notwendig. Der menschliche Körper gewöhnt sich an die Medikamentenzufuhr. Dazu zählt auch Minoxidil. Es kommt bei diesem Medikament jedoch stark darauf an, wie lange das Medikament bereits eingenommen wurde.
Nach einer erfolgreichen Haartransplantation ist es normalerweise nicht notwendig zusätzlich langfristig zu haarwachstumsfördernden Medikamenten zu greifen. Ein abrupter Stopp von Minoxidil kann allerdings im schlimmsten Fall zu einem Schock führen, der wiederum zu plötzlichem Haarausfall führen kann. Daher ist es in einigen Fällen, insbesondere bei Langzeiteinnahme, sinnvoll, die Minoxidil-Dosierung schrittweise herunterzufahren. Damit das richtig abläuft, ist an dieser Stelle erneut zu betonen, wie wichtig es ist, darüber mit den Experten zu sprechen.
Um das Haarwachstum anzukurbeln und zu fördern, gibt es viele andere Methoden als Medikamente einzunehmen oder lokal anzuwenden (wie z.B. Minoxidil). Darunter beispielsweise die PRP Behandlung. Hierbei wird dem Patienten / der Patientin Blut entnommen, woraus plättchenreiches Plasma gewonnen wird. Dieses wird aufbereitet und in Form eines Serums gezielt an die kahlen betroffenen Stellen am Kopf des Patienten / der Patientin injiziert. Oftmals wird die PRP Behandlung in Kombination mit einer Haartransplantation empfohlen und bringt schöne Ergebnisse.
Ein anderes Thema, dass es zu beachten gilt, wenn es um die Prävention von Haarausfall geht, ist die Ernährung. Eine ausgewogene und gesunde Ernährung voller wichtiger Vitalstoffe und Vitamine für Haut und Haar sind das A und O. Auch die Haarpflege und das Haarstyling gilt es zu beachten. So sollte auf zu viel Hitze verzichtet werden und zudem auf Produkte, die die Kopfhaut reizen.