Unsere Haare sind schon eh und je Ausdruck von Individualität und der charakteristischen Zugehörigkeit zu einer Gruppe oder Eigenschaft. Hier hilft die Ludwig Skala zu klassifizieren. Immer öfter sind es nicht mehr allein Frauen, sondern auch Männer, für die das Kopfhaar ein entscheidender Faktor für Wohlbefinden und Selbstsicherheit ist. Volles Haar steht dabei für Jugendlichkeit und Attraktivität. Dünnes, lichter werdendes Haar, steht im Gegensatz dazu für das Altern – was viele Menschen eher verdecken möchten, solange es möglich ist. Insbesondere Männer leiden häufig an Haarausfall, doch auch bei Frauen ist das keine Seltenheit. Die Entscheidung für eine Haartransplantation ist meist die letzte Hoffnung zurück zur gewohnten, vollen Haarpracht.
Haarausfall kann neben den unterschiedlichen Ursachen auch unterschiedliche Schweregrade aufweisen. Um diese klar einzuteilen und klassifizieren zu können gibt es mittlerweile unterschiedliche Herangehensweisen und Systeme.
Die Ludwig Skala existiert neben der sogenannten Hamilton-Norwood Skala, welche den erblich bedingten Haarausfall beim Mann in einzelne, berechenbare Phasen unterteilt. Mithilfe der Ludwig Skala wird auch der weibliche Haarausfall berechenbar. Dies ist insbesondere im Hinblick auf die steigende Zahl der Haartransplantationen bei Frauen von großer Bedeutung. Immer häufiger entscheiden sich nicht nur Männer, sonder auch Frauen zu diesem Eingriff, der nicht nur das Selbstbewusstsein stärkt. Auch das Wohlbefinden und die komplette Psyche können unter schwindendem Haar in Mitleidenschaft gezogen werden.
Die einzelnen Phasen der Ludwig Skala
Grundsätzlich ist dieses Schema des Haarausfalls bei Frauen in drei Typen unterteilt. Bei weiblichem Haarausfall, fachbegrifflich „androgenetische Alopezie“, sind insbesondere die Stirn, der Scheitel und der Oberkopf betroffen. Auch die Haare am Hinterkopf und an den Seiten können im Zeitverlauf ausfallen.
Typ 1 beschreibt einen noch nicht stark besorgniserregenden Haarverlust. Das Haar dünnt aber langsam aus und das Volumen nimmt ab.
Typ 2 beschreibt einen Haarverlust, bei welchem die Haardichte sichtbar abnimmt und somit der Scheitel deutlich breiter wirkt.
Typ 3 ist ein sehr weit fortgeschrittener Status, bei welchem der Oberkopf teilweise gänzlich kahl oder nur von dünnen und sehr kurzen Härchen bewachsen ist. Die Kopfhaut scheint gänzlich oder teilweise durch.
Die Unterteilung in die soeben beschriebenen Haarausfall-Typen ermöglicht ein frühzeitiges Erkennen des Haarausfalls, um so dem Risiko eines gänzlich kahlen Kopfes mit Hilfe einer Haartransplantation zu entgehen.
Wie akkurat sind die Messergebnisse?
Mittlerweile wird nicht mehr nur allein die Ludwig Skala zur Einschätzung des Haarausfalls von Frauen in Betracht gezogen. Auch die Savin Skala wird betrachtet, bei welcher die allgemeine Verdünnung der Haarstruktur berechnet wird. Während bei der Ludwig Skala der Scheitelbereich untersucht wird, betrachtet die Savin Skala zudem auch den Stirnbereich. Die Skalen ergänzen sich perfekt und führen gemeinsam zu einem akkuraten, zuverlässigen Ergebnis.
Umso weiter vorangeschritten der Haarverlust ist, umso mehr Haare müssen aus dem Spenderbereich entnommen werden, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Die Ludwig Skala, oftmals in Kombination mit der Savin Skala, ermöglicht es dem Spezialisten zu bestimmen, wie weit der Haarverlust bereits fortgeschritten ist. Dies ist essentiell, um eine Eigenhaartransplantation optimal zu planen. Die Planung zu Beginn ist ein ausschlaggebender Faktor für ein zufriedenstellendes Ergebnis der Haartransplantation für Chirurg und Patienten.
Wann ist eine Haartransplantation bei Frauen sinnvoll?
Haarausfall des Typ 1 der Ludwig Skala wird meist nicht mit einer Haartransplantation behandelt. Hier werden zunächst andere Behandlungsmöglichkeiten in Betracht gezogen. Eine Frau kann das veränderte Volumen auch recht einfach mit geschicktem Frisieren kaschieren, daher fällt dieses Stadium meist gar niemanden im Umfeld auf.
Haarausfall des Typ 2 kann erfolgversprechend behandelt werden, wenn am Hinterkopf und an den Seiten gesunde und ausreichend dichte Haare vorhanden sind.
Eine Haartransplantation wird bei betroffenen Patienten des Typ 3 dringend empfohlen und stellen hier meist die einzige Behandlungsmöglichkeit dar.
Alles in allem ist die Ludwig Skala eine sehr gute und gängige Methode den Haarausfall bei Frauen zu klassifizieren und kann bei der Entscheidung über das Durchführen einer Haartransplantation sehr hilfreich sein.