Kreisrunder Haarausfall

Die genaue Ursache von kreisrundem Haarausfall (Alopecia Areata) ist derzeit noch nicht bekannt. Jedoch weiß man, dass es sich um eine Erkrankung handelt, die Frauen sowie auch Männer jeden Alters gleichermaßen betreffen kann. Auch Kinder können bereits davon betroffen sein. 

Was ist kreisrunder Haarausfall?

Von kreisrundem Haarausfall spricht man, wenn sich am Kopf eine oder mehrere kahle  Stellen bilden. Diese sind oval und nach außen hin scharf begrenzt. Die betroffenen Areale können sich nach und nach ausweiten und im ungünstigsten Fall auch zusammenschließen. Gegebenenfalls kann das sogar dazu führen, dass der komplette Kopf vom Haarausfall betroffen ist. Kreisrunder Haarausfall kann  aber auch andere Stellen des Körpers befallen. Jegliche Körper- oder auch Gesichtsbehaarung kann davon in Mitleidenschaft gezogen werden.  

Was steckt hinter dem kreisrunden Haarausfall?

Was die genauen Ursachen für den kreisrunden Haarausfall sind, ist derzeit noch nicht bekannt. Man vermutet, dass es sich um eine Autoimmunkrankheit handelt. Aufgrund von einer Fehlregulation des Immunsystems richten sich die eigenen Abwehrzellen gegen die Zellen der Haarwurzeln. Diese hervorgerufene entzündliche Reaktion stört das Wachstum der Haare und führt letztendlich sogar zum Ausfallen. 

Auch psychische Faktoren werden hinter dem Phänomen des kreisrunden Haarausfalls vermutet. Starke psychische Belastung wie beispielsweise eine Schocksituation können zu dieser Form des Haarverlusts führen.

Wie kann man kreisrunden Haarausfall behandeln?

Zunächst wird meist abgewartet und nicht sofort eine Therapie angesetzt. Dies klingt nun zunächst erstmal sehr seltsam. Doch in den meisten Fällen verschwinden die kleinen kahlen Stellen von ganz alleine wieder. In etwa 90 % der Fälle regenerieren sich die betroffenen Areale binnen von 3 bis 4 Monaten. Sollte das nicht zutreffen, gibt es verschiedene Möglichkeiten gegen den kreisrunden Verlust der Haare vorzugehen. So viel gleich vorweggenommen: Nicht alle Methoden sind gleichermaßen erfolgversprechend.  

Minoxidil

Minoxidil ist ein Mittel, das zur Behandlung von erblich bedingtem Haarausfall auf dem Markt zugelassen ist. Des Öfteren wurde dieses Haarwuchsmittel auch schon im Einsatz gegen den kreisrunden Haarausfall getestet. Jedoch kann man hier an dieser Stelle nicht davon sprechen bahnbrechenden Erfolgen erzielt haben zu können. 

Cortison 

Sehr häufig kommt zur Bekämpfung des kreisrunden Haarausfalls Cortison zum Einsatz. Dies wird zumeist in Form von verschiedene Cremes und Lösungen angewendet. Aber auch hier kann nur bei  höchstens 50% der Betroffenen eine merkliche Wirkung und Besserung festgestellt werden. Cortison hat auch eine sehr große Reihe an Nebenwirkungen vorzuweisen. Die Wahrscheinlichkeit dieser wird insbesonderen bei der Gabe in Form von Tabletten sehr stark erhöht. 

Topische Immuntherapie

Vor allem bei einem schwerem Verlauf weist die topische Immuntherapie gute Ergebnisse auf. Hier wird mittels Wirkstoffs Diphenylcyclopropenon (DCP) eine allergische Reaktion auf der Kopfhaut hervorgerufen. Diese Stimulation des Immunsystems soll die körpereigene Abwehr von dem eigentlichen Angriff auf die Haarfollikel ablenken. Als Resultat soll das Haarwachstum wieder angekurbelt werden.

Diphenylcyclopropenon ist in Deutschland zur Behandlung von kreisrundem Haarausfall nicht zugelassen. Das heißt, Betroffene müssen die Kosten für die Therapie  oftmals selbst übernehmen. Es gibt letztendlich keine Garantie für den Erfolg: Selbst nach einer erfolgreichen Behandlung, kann es zum erneuten Verlust der Haare kommen.

Rheuma-Medikamente
Auch ein Medikament aus dem Bereich der Rheumatherapie konnte im Kampf gegen den kreisrunden Haarausfall sehr gute Ergebnisse erzielen. Dermatologen führen dies auf die immunsupprimierende Wirkung der Medikamente zurück. Da diese das körpereigene Immunsystem herunterfahren, werden auch die Haarfollikel nicht mehr von diesem angegriffen. Auch in diesem Bereich wird die Forschung natürlich stetig weiter vorangetrieben.

Stressvermeidung
Zu guter Letzt kommen wir zu einem sehr wichtigen Thema. Dies ist die Vermeidung von zu viel Stress. Denn auch dieser kann zu einer Überreaktion des Körpers und somit zum Angriff auf körpereigene Zellen führen. Zu viel psychische Belastung oder Anspannung können kreisrunden Haarausfall begünstigen oder gar bedingen. Hier ist es ratsam sich einen Ausgleich im Alltag zu suchen- wie beispielsweise sportliche Betätigung oder ein anderes Hobby. Auch sollte häufiger versucht werden Momente und Methoden der Entspannung in den Alltag einzubauen.

Haartransplantation
Eine Haartransplantation bei kreisrundem Haarausfall ist weder ratsam, noch erfolgversprechend. Denn auch die verpflanzten Grafts können abermals angegriffen werden. Somit würden die transplantierten Haare an der aufgefüllten, dichten Stelle wieder ausfallen. Sollte keine der medikamentösen Behandlungen anschlagen, bleibt den Betroffenen letztendlich nur das Tragen eines Haarteils.

Fazit

Kreisrunder Haarausfall ist eine weitverbreitete Formen von Haarverlust. Wahrscheinlich ist eine Störung des körpereigenen Immunsystems für den verstärkten Verlust der Haare  verantwortlich. Aber auch psychische Faktoren können beim kreisrunden Haarausfall eine Rolle spielen.
Grundsätzlich sollte jedoch vor jeder Art der Behandlung zunächst mit einem  Arzt gesprochen werden. Bei den meisten der Betroffenen verschwinden die kahlen Stellen ganz ohne eine Behandlung binnen weniger Monate wieder. Sollte dies nicht der Fall sein, stehen hier eine Reihe an medikamentösen Behandlungsmethoden zur Verfügung. 

Kontakt aufnehmen

Kontakt
Geschlecht
Datenschutz