Haarausfall ist ein Problem, mit dem zahlreiche Menschen zu kämpfen haben. Die psychische Belastung für Betroffene darf nicht unterschätzt werden. Es ist jedoch wichtig zu verstehen, dass Haarausfall keine unheilbare Krankheit ist. Es handelt sich dabei lediglich um ein Symptom, dessen Ursache auf den Grund gegangen werden sollte. Die Suche nach dem Auslöser für Haarausfall erweist sich häufig als sehr komplex, da die Ursachen sehr vielfältig sein können. Auch die Arten von Haarausfall unterscheiden sich. Unterschieden wird hier zwischen erblich bedingtem, diffusem, kreisrundem oder stressbedingtem Haarausfall.
- Erblich bedingter Haarausfall: Dieser Form ist am weitesten verbreitet und wird durch eine Genmutation verursacht. Die Haarfollikel weisen eine Überempfindlichkeit gegen Dihydrotestosteron auf, welches beim Umwandlungsprozess von Testosteron gebildet wird. Diese Überempfindlichkeit führt zu einer verkürzten Wachstumsphase der Haare und einem Absterben der Haarwurzeln.
- Diffuser Haarausfall: Diese Art des Haarverlusts resultiert meist aus einem körperlichen oder seelischen Ungleichgewicht. Dieses kann durch unterschiedlichste Faktoren entstehen: dazu gehören bspw. Hormonschwankungen durch die Einnahme von Medikamenten, Stress, Chemotherapie, Extremsport oder Narkosemittel.
- Kreisrunder Haarausfall: Eine andere Bezeichnung ist „Alopecia Areata“. Experten sind sich bei dieser Form des Haarverlusts nicht sicher über die Ursachen. Vermutet wird, dass es sich um eine Autoimmunreaktion des Körpers handelt, wobei sich das Immunsystem gegen die eigenen Haarzellen richtet. Dadurch entstehen Entzündungen der Haarfollikel, woraufhin diese ausfallen.
- Stressbedingter Haarausfall: Auch lange Perioden eines erhöhten Stresslevels können sich auf Kopfhaut und Haar auswirken und in Haarausfall enden. Auch hier kommt es durch Neurotransmitter (=bestimmte Botenstoffe, deren Konzentration bei Stress steigt), die in die Haarfollikel gelangen, zu Entzündungen.
Haarausfall ist nicht unaufhaltbar – es ist möglich ihn vorzubeugen, vorausgesetzt es handelt sich nicht um erblich bedingten Haarausfall. Doch selbst diese Form des Haarausfalls kann mit folgenden Tipps und Lebensweisen eingeschränkt bzw. verlangsamt werden.
Der wichtigste Faktor, um Haarverlust vorzubeugen, ist ein gesunder Lebensstil. Auch eine optimale Haarpflege und die Vermeidung von Stress spielen eine große Rolle.
Ein gesunder Lebensstil
Die wichtigsten Vitamine für die Haare sind die A, B, C und D-Vitamine. Biotin spielt bei den Vitaminen für das Haar die größte Rolle. Die genannten Vitamine führen zu einer Durchblutungsförderung der Kopfhaut, die Produktion natürlicher Öle und die Regenerationsfähigkeit der Haarfollikel. Bei Vitaminmangel ist auch das Entstehen grauer Haare keine Seltenheit. Ein Mangel an Vitaminen kann durch die ausreichende tägliche Zufuhr von Obst und Gemüse vorgebeugt werden. Ansonsten gibt es zahlreiche Nahrungsergänzungsmittel, die den Vitaminmangel vorbeugen bzw. behandeln können. Neben den Vitaminen spielen sind auch Nährstoffe wichtig. Die wichtigsten Nährstoffe für Haut und Haar sind Zink, Eisen, Calcium, Magnesium, Jod, Proteine sowie mehrfach ungesättigte Fettsäuren.
Ein gesunder Lebensstil wird mit sportlichen Aktivitäten und einem geringen Konsum (im besten Fall Verzicht) auf Alkohol und Zigaretten abgerundet.
Die optimale Haarpflege
Es gibt keine einheitliche Definition der richtigen Haarpflege – hier unterscheiden sich die Expertenmeinungen. Die einen sagen, man sollte die Haare an der Luft trocknen lassen, während die Anderen der Meinung sind, Föhnen sei das Richtige.
Eines lässt sich jedoch mit Sicherheit sagen: übertriebenes Styling mit zu viel Hitze und zu vielen schädlichen Chemikalien (in Shampoos und sonstigen Haarpflegeprodukten) schädigen das Haar nachhaltig und kann Haarausfall hervorrufen. Ebenso verhält es sich mit Dauerwellen und dem Färben der Haare – dies sollte gar nicht bis selten gemacht werden. Empfehlenswert sind generell milde Haarpflegeprodukte mit möglichst wenig synthetischen Stoffen, da diese eine reizende Wirkung auf Kopfhaut und Haar haben. Beim Frisieren der Haare sollte, insbesondere bei Frauen, darauf geachtet werden, dass die Haare im Zopf nicht zu straff gebunden werden.
Stress
Ob im Job, in der Familie oder im Freundeskreis – in jedermanns Leben wird es stressige Phasen geben, die es zu bewältigen gilt. Sowohl physischer als auch psychischer Stress führen dazu, dass der Körper vermehrt Stresshormone ausschüttet. Diese können die Haarfollikel angreifen und können zu Entzündungen führen. Stressbedingter Haarausfall lässt meist von selbst wieder nach, spätestens nach den anstrengenden Phasen. Die Haare wachsen dann wieder nach.
Es zeigt sich: Stress macht wirklich krank und der Körper versucht dies durch verschiedene Symptome zum Ausdruck zu bringen, darunter eben auch Haarausfall. Es ist wichtig einen Weg für sich selbst zu finden, mit Stress umzugehen. Dabei können Meditationen, Yoga oder autogenes Training besonders hilfreich sein.
Leider wird ein gesunder Lebensstil, die optimale Haarpflege oder die Vermeidung von Stress nicht jeden Menschen vor Haarausfall bewahren. In einem solchen Fall, ist die einzige dauerhafte Lösung eine professionelle Haartransplantation.