Was ist zu beachten?
Menschen, die ein höheres Risiko für Thrombosen und Blutgerinnsel vorweisen, erhalten als Therapie häufig mit blutverdünnende Medikamenten therapiert. Mit diesen Medikamenten soll das Risiko ein Gerinnsel oder eine Thrombose zu erleiden minimiert werden. Zu den blutverdünnenden Medikamenten zählen unter anderem Aspririn (ASS), MSM, Marcumar oder Minoxidil. Da diese Mittel dafür eingesetzt werden, das Blut zu verdünnen, um so Thrombosen und Blutgerinnsel zu vermeiden, bluten Anwender bei Wunden stärker als gewöhnlich. Bei jeglichen Eingriffen, bei denen es zu Blutungen kommen kann, muss vorab auf das blutverdünnende Medikamente hingewiesen werden – dies gilt natürlich auch bei einer Haartransplantation.
Minimalinvasive Operation trotz Blutverdünnender Medikamente?
Eine Haartransplantation ist eine minimalinvasive Operation, die oberflächlich vorgenommen wird. Größere Gefäße werden dabei nicht adressiert. Trotzdem kann es während einer Haartransplantation zu stärkeren Blutungen kommen. Auch kurze Zeit nach dem Eingriff sind Blutungen nicht ausgeschlossen.
Normalerweise beginnt direkt nach der Transplantation die Heilungsphase. Diese Phase ist davon geprägt, dass sich die Wunden nach und nach verschließen und sich eine schützende Kruste darauf bildet. Diese schützt vor Infektionen und Bakterien. Die Einnahme von blutverdünnenden Medikamente wie Aspirin verhindert die Bildung einer Kruste jedoch, was letztendlich dazu führt, dass die Wunden selbst einige Tage nach der Haartransplantation noch nässen und nachbluten können. Dies bringt nicht nur ein erhöhtes Infektionsrisiko mit sich, sondern auch das Risiko, dass die frisch verpflanzten Haarfollikel ausgespült werden steigt merklich.
Kein grundsätzliches Hindernis
Die Einnahme von blutverdünnenden Mitteln verhindert nicht gleich grundsätzlich eine Haartransplantation. Dennoch ist es in diesem Fall umso wichtiger, den Anweisungen des Chirurgen und seinem Team Folge zu leisten, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen.
Bereits im Erstgespräch mit der Haarklinik muss im Patientenfragebogen zwingend über die Einnahme von Marcumar, Aspirin oder anderen blutverdünnenden Mitteln, aufgeklärt werden. In der anschließenden Beratung durch einen Spezialisten für Haartransplantation wird darauf eingegangen und meistens auch eine Lösung gefunden. Hier gibt es bei routinierten Operateuren auch langjährige Erfahrungswerte, auf die zurückgegriffen werden kann.
Keine Sorge: Die Transplantation wird nicht abgelehnt, nur weil angegeben wird, dass blutverdünnende Mittel eingenommen werden.
Die häufigste Lösung und meistens auch die beste Lösung ist das Absetzen des blutverdünnenden Präparates. Dies sollte aber in keinem Fall ohne Einverständnis und Absprache mit dem behandelten Arzt erfolgen. Eine solche Entscheidung ist sehr elementar und sollte daher sowohl mit der Haarklinik als auch mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden.
Der erste Schritt für betroffene Patienten ist ein Erstgespräch mit der Haarklinik, in welchem auf die Medikamente hingewiesen wird. Der Chirurg oder sein Team sollte dann einen Zeitraum definieren, in welchem die Medikamente abgesetzt werden sollten. Meistens beläuft sich dieser Zeitraum auf ab zwei Wochen vor dem Eingriff bis zwei Wochen nach dem Eingriff. Anschließend geht der Patient zu seinem behandelnden Arzt, welcher die Krankengeschichte und die Hintergründe der Einnahme der blutverdünnenden Mittel kennt.
Der Arzt weiß am besten wie hoch das Risiko durch Absetzen des Mittels ist und ob gegebenenfalls auf Alternativpräparate ausgewichen werden muss. Falls das Absetzen genehmigt ist, ist eine wöchentliche Kontrolle beim Arzt meist vorgesehen. Die Sicherheit des Patienten steht, sowohl für die Haarklinik als auch für den Arzt, an erster Stelle.
Wichtig ist daher, niemals eigenständig blutverdünnende Mittel abzusetzen. Eigenständige Handlungen sind in diesem Fall weder für das Ergebnis der Haartransplantation noch für die Gesundheit förderlich. In sehr seltenen Fällen ist das Absetzen des Präparates nicht möglich. Eine Haartransplantation ist dennoch nicht zwingend ausgeschlossen. Es ist wichtig, darüber zu sprechen.
Zusammenfassend kann gesagt werden:
Sie nehmen blutverdünnende Mittel, aber möchten sich den langersehnten Wunsch einer schönen Haarpracht endlich erfüllen? Lassen Sie sich definitiv ausführlich beraten!
Sehr wichtig ist, dass die operierenden Ärzte ausführlich über Ihre einzunehmenden Medikamente und Ihre etwaigen Vorerkrankungen. Gemeinsam mit den Spezialisten für Haartransplantationen findet sich die richtige Lösung für Sie.