Antibiotika und Haarausfall

Antibiotika für Verlust der Haare verantwortlich?

Was genau ist dran an den Behauptungen, dass eine Reihe von Medikamenten zu Haarausfall führen können?

Hier gibt es eine einfache Antwort: In der Tat sorgen einige Medikamente für unerwünschte Nebenwirkungen, dazu zählen unter anderem Haarausfall. Auch Antibiotika gehören zu diesen und können durch die Einnahme zu Haarverlust führen.

Antibiotika werden in der Regel immer dann verschrieben, wenn eine schwere Infektionskrankheit erlitten wird. Ebenso wird es teilweise zur Prävention von Infektionen verordnet, z. B. nach einer Operation. Neben der positiven Wirkung der Infektionsbekämpfung führt Antibiotika dennoch zu einer vorübergehenden Schwächung des Immunsystems. Pilze und Viren haben dadurch einen vereinfachten Zugang zum geschwächten Körper. Durch Pilzinfektionen, die dadurch auf der Kopfhaut ausgelöst werden können, kann Haarverlust die Folge sein. 

Neben dem geschwächten Immunsystem als Grund für Haarschwund durch die Einnahme von Antibiotika, kann auch das Medikament selbst Grund für Haarausfall sein. Das Pharmazeutikum beeinflusst nämlich die Wachstumsphase der Haare und sorgt teilweise dafür, dass die Haare früher in die Ruhephase gehen, was letztendlich zu deren Ausfall führt. Das geschieht nicht bei jedem Patienten / jeder Patientin, dennoch gibt es zahlreiche Fälle. 

Der Haarschwund kann sowohl direkt nach der ersten Anwendung von dem Pharmazeutikum auftreten, aber auch Wochen nach Beendigung der Einnahme. Der verspätete Ausfall liegt daran, dass das Medikament die Haare in die Ruhephase versetzt und diese dann aber erst nach Beendigung des Haarzyklus ausfallen. Das kann bis zu drei Monaten dauern, wodurch Haarausfall als Folge von Antibiotika auch erst Wochen nach Beendigung der Einnahme auftreten kann. Tritt der Haarausfall recht schnell nach Einnahme auf, so fallen die Haare meist büschelweise aus.

Kommt es erst Wochen nach Beendigung der Einnahme zu der unerwünschten Nebenwirkung, so handelt es sich meistens um diffusen Haarausfall. Die Haare fallen dann eher gleichmäßig über den ganzen Kopf verteilt aus, wodurch nach einem gewissen Zeitraum die Kopfhaut sichtbar wird. 

In Folge von Medikamenten kommt es aber üblicherweise nicht zu einem Totalverlust der Haare. Auch ist nicht jede Form von Antibiotika dafür bekannt, Haarausfall zu verursachen. Es empfiehlt sich demnach, vor Einnahme des Medikaments aufmerksam den Beipackzettel zu lesen. Tendiert jemand zu Haarverlust bzw. zum Auftreten von Nebenwirkungen, so kann das Präparat möglicherweise substituiert werden. Tritt die unerwünschte Nebenwirkung durch das Pharmazeutikum bei Patienten und Patientinnen auf, so sollten diese umgehend ihren behandelnden Arzt konsultieren. Dieser wird diagnostizieren, worauf der Haarverlust tatsächlich basiert, und nächste Schritte vorschreiben. 

Selbstständig können Patienten und Patientinnen auch auf ihre Ernährung, insbesondere während der Antibiotikaeinnahme, achten. Umso wichtiger ist es nun, dem Körper alle notwendigen Nährstoffe zuzuführen – sowohl durch die Ernährung als auch durch Nahrungsergänzungsmittel. Ein gesunder Lebensstil ist grundsätzlich förderlich für ein gesundes Haarwachstum und stärkt den eigenen Körper.

Wie bereits erwähnt führt Antibiotika üblicherweise nicht zu einem vollständigen Verlust der Haare und somit zu keiner dauerhaften Beeinträchtigung des Erscheinungsbildes einer Person. Der Haarausfall ist somit in der Regel reversibel. Ausgenommen von dieser Regel sind meistens nur Personen, die bereits vor der Einnahme von dem Medikament zu Haarschwund neigen oder von Natur aus sehr dünnes, feines Haar aufweisen. Führt Antibiotika dann tatsächlich zu sichtbarer Glatzenbildung, so kann eine Haarverpflanzung mit Eigenhaar zurück zur gewohnten Haarpracht verhelfen.

Bei einer Haartransplantation werden die durch Medikamenteneinnahme entstandenen kahlen Stellen, die sich meist an Schläfen oder Oberkopf befinden, durch Haare aus einem Spenderbereich (meistens dem Hinterkopf) wieder mit Haaren bestückt. Hierfür kommt in der Regel die FUE (Follicular Unit Extraction) Methode in den Einsatz. Kurz gesagt werden hier aus dem Spenderbereich einzelne Haarfollikel entnommen, die nach entsprechender Aufbereitung in den Empfängerbereich eingepflanzt werden. Mehr zum Thema FUE erfahren Sie hier.

Grundsätzlich sollte zunächst immer erst die Ursache für den Haarausfall geklärt sein, bevor über eine Behandlungsmethode nachgedacht wird. Sollten Sie sich also unsicher sein, ob Sie an Haarausfall leiden und vor allem wieso, so konsultieren Sie bestenfalls einen Dermatologen. So finden Sie effektive Hilfe auf dem Weg zurück zu Ihrer Haarpracht.

Kontakt aufnehmen

Kontakt
Geschlecht
Datenschutz