Kampfsport nach einer Haartransplantation

Wie sieht es mit Kampfsport nach einer Haartransplantation aus?

Nach einer Haartransplantation wünschen sich die Patienten und Patientinnen, so schnell wie möglich wieder ihrem gewohnten Alltag nachgehen zu können. Insbesondere Personen, die regelmäßig Sport und auch Kampfsport machen oder sogar Profisport betreiben, fragen sich, wann sie ihrem Sport nach der Haartransplantation wieder nachgehen können. Grundsätzlich muss jede Art von Sport nach einer Haartransplantation zunächst ausgesetzt werden. Einige sportliche Betätigungen können aber schneller wieder ausgeführt werden als andere. Stark schweißtreibende Sportarten oder Sportarten mit starken Stößen und hoher Verletzungsgefahr sollten nach einer Haartransplantation über einen längeren Zeitraum gemieden werden. Im Folgenden geht es speziell um den Kampfsport.

Kampfsport ist eine weit verbreitete und beliebte Sportart, immer mehr Menschen erfreuen sich an dem anstrengenden Training. Für die empfindliche Kopfhaut und die frische transplantierten Haarfollikel birgt der Kampfsport, vor allem Wettkämpfe im Boxen, einige Gefahren. Bei einer Haartransplantation werden einzelne Haarfollikel aus dem Spenderbereich entnommen und – nach entsprechender Aufbereitung in einer Nährlösung – in den Empfängerbereich einzeln wieder eingesetzt. Dabei entstehen kleine Wunden, die meistens jedoch keine Narben hinterlassen. Dennoch muss den Wunden die Zeit gegeben werden zu heilen. 

Insbesondere die neu verpflanzten Follikel sind sehr empfindlich und müssen davor geschützt werden, irreversibel verletzt zu werden. Beim Kampfsport gibt es viele Gefahrenpotenziale, die es zu beachten gilt. Allein der Schweiß stellt ein Problem für die frisch transplantierten Areale dar. Durch diesen kann das Anwachsen der transplantierten Haare gravierend beeinflusst werden. Aufgrund der kleinen offenen Wunden auf der Kopfhaut besteht zudem durch schweißtreibende Aktivitäten die Gefahr, dass Bakterien in die Wunden gelangen. Das wiederum kann zu Entzündungen auf der Kopfhaut führen, die sich negativ auf die Anwuchsrate und den Erfolg der Haartransplantation auswirken können. 

Kampfsport und das Training dafür sind anstrengende Tätigkeit. Auch wenn es sich bei einer Haartransplantation um einen minimalinvasiven Eingriff handelt, sollte dem Körper zunächst Ruhe gegönnt werden. Insbesondere Boxen ist eine Kontaktsportart. Ein Schlag auf den Kopf kann den Erfolg der Haartransplantation drastisch vermindern. Jegliche Schläge und Stöße müssen dringend vermieden werden, bis die Grafts richtig eingewachsen sind und die Wunden verheilt sind. 

Wie lange sollten sich Kampfsportler also gedulden?

Kampfsportler sollten sich grundsätzlich länger gedulden, bis sie mit ihrem gewohnten Training fortfahren als Patienten*innen, die kontakte-ärmere und weniger anstrengende Sportarten ausüben. Die Meinungen gehen auseinander, aber einig sind sich Experten darüber, dass die ersten vier bis sechs Wochen nach einer Haartransplantation keinerlei Kampfsport betrieben werden sollte, um den Erfolg der Haartransplantation durch potenzielle Verletzungen, Schweiß etc. nicht zu beeinträchtigen. Die Geduld wird sich auszahlen: Die Chance, dass die Kopfhaut richtig verheilt und die Haartransplantation nach den Wünschen der Patienten verläuft, steigt enorm. 

Auch wenn leidenschaftliche Sportler es nicht gerne hören, wäre es noch besser, auch nach dem Ablauf der sechs Wochen auf Kampfsport zu verzichten und erstmal mit sanfteren Sportarten wieder einzusteigen. Dazu zählen zum Beispiel Aerobic, Yoga, Nordic Walking, Laufen und Tanzen. Bei diesen Sportarten gibt es keinen Körperkontakt und es besteht keine Gefahr, dass Kopfhaut mit Zusammenstößen oder einem Aufprall konfrontiert wird. Insbesondere wenn Patienten*innen in Kämpfen teilnehmen, müssen die angepflanzten Haarfollikel richtig verwachsen sein.

Ansonsten kann der Wettkampf einen enormen Schaden anrichten. Auch ein Kopfschützer für Boxer bietet keine Lösung, um früher wieder einzusteigen. Dennoch ist ein solcher sinnvoll, sobald die Wunden verheilt sind und das Training wieder aufgenommen wird. Wird das Kampftraining schlussendlich wieder aufgenommen, so sollte auch hier zunächst leicht, ohne großen Körperkontakt und viel Anstrengung eingestiegen werden.

Zusammenfassend wird klar, dass Sport nach der Haartransplantation grundsätzlich ein heikles Thema ist. Insbesondere kontaktreiche Sportarten, wie unter anderem der Kampfsport, sollten eine gewisse Zeit lang vermieden werden. Das Wichtigste ist, generell den Anweisungen der Haarklinik und der dort behandelnden Chirurgen Folge zu leisten. In einem ersten Gespräch vor der Haartransplantation können offene Fragen geklärt werden, unter anderem auch zum Thema Sport. Patienten und Patientinnen erhalten hier den nötigen Support, um zu wissen, wann sie welchen alltäglichen Aktivitäten wieder nachgehen können und wie sie diesen Prozess potenziell beschleunigen können.

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