Geschichte Haartransplantation

Haartransplantation – Wie alles begann…

Man mag es wirklich kaum glauben, aber die Anfänge der Haartransplantationen reichen bis in die 1930er Jahre zurück. Haarausfall ist kein Phänomen der Gegenwart, sondern beschäftigt den Menschen schon Generationen vor uns. Schon eh und je sind Haare ein Symbol der Jugend und stehen für Gesundheit und Attraktivität. 

Der große Wunsch nach vollem, attraktivem Deckhaar wurde früh von der Medizin erkannt. Erstmals nahmen sich 2 Ärzte aus Japan bereits in den 1930er Jahren dem Problem des vermehrten Haarausfalls und lichten Haares an. Die beiden ambitionierten Ärzte Okuda und Tamura legten somit das Fundament für die moderne Haartransplantation.

Okuda entnahm gleich ganze Haarinseln aus dem Donorbereich (dem Spenderbereich), um sie im Anschluss an die kahlen Stellen des Oberkopfes seines Patienten zu verpflanzen.
Ein anderes Verfahren wählte wiederum Tamura. Er teilte zunächst den entnommenen Hautstreifen und setzte anschließend kleinere Hautelemente in den Empfängerbereich ein. Demnach kann man Tamura auch als den Vorreiter für die heutige FUT-Methode („Follicular Unit Transplantation“) bezeichnen.

Zur damaligen Zeit wurden Haartransplantationen von den beiden Ärzten jedoch nur an Verbrennungsopfern ausgeübt. Der androgenetischen Haarausfall lag zu dieser Zeit noch überhaupt nicht im Fokus. Allgemein waren Schönheitsoperationen, insbesondere bei Männern, damals kein bedeutendes Thema und standen somit auch nicht im Mittelpunkt der medizinischen Forschung.

Der Weg und die wichtigsten Milestones 

Der aus den USA stammende Chirurg Dr. Orentreich übernahm zu Beginn der 1960er Jahre die Methode seines Kollegen Okuda. Er führte, anders als sein japanischer Vorreiter, zum ersten Mal eine Haartransplantation an einem an androgenetischem Haarausfall leidenden Patienten durch. Außerdem fand er heraus, dass die verpflanzten Haare aus dem Donorbereich ihre DHT-Unempfindlichkeit beibehalten. Was bedeutet, dass sie nicht mehr aufgrund des Hormons Dihydrotestosteron ausfallen.

Die transplantierten Haarfollikel vielen zwar nicht wieder aus, dennoch sah das erzielte Ergebnis sehr unnatürlich aus. Die verpflanzten Hautareale waren nämlich zwischen 3,5 und 4 mm groß.

Die Methoden haben sich seitdem kontinuierlich weiterentwickelt. Die transplantierten Hautareale sind stetig kleiner geworden. Zudem wurde immer mehr die Anatomie des Haares mit in den Fokus einbezogen. So erhielt man ein immer natürlicher aussehendes Haarbild.

Wiederum in Japan gelang dem Arzt Masumi Inaba 1988 zum ersten Mal die Entnahme eines Haarfollikel mit einer Hohlnadel. Auch heute findet diese Methode noch im bekannten FUE-Verfahren Anwendung.

Und wie ist es heute?

Wir können heute mit einer Haartransplantation sehr natürlich wirkende Ergebnisse erzielen. Auch die Anzahl der durchgeführten Haartransplantationen steigt stetig. Auch immer mehr Prominente unterziehen sich mittlerweile einer Haartransplantation. Beispiele sind hier Wayne Rooney, Jürgen Klopp oder Christoph Metzelder.

Ist der Haarausfall erblich bedingt, bleiben die Haare am Hinterkopf meist erhalten. Die Betroffenen bekommen im Normalfall Geheimratsecken oder einen Haarkranz. So können die Haare aus dem Donorbereich transplantiert werden. Diese sind genetisch nicht zum Ausfallen programmiert. 

Es gibt mittlerweile sehr viele unterschiedliche Methoden der Haartransplantation. Zu den bekanntesten zählen die FUT und die FUE Haartransplantation. Da es bei der FUT-Methode,  bedingt durch die Entnahme eines ganzen Hautstreifens am Hinterkopf, meist zu einer größeren Narbenbildung kommt, wird die FUE-Methode bevorzugt. Bei diesem Eingriff werden einzelne Grafts entnommen und im Anschluss in das gewünschte Areal verpflanzt. Es kommt zu keiner oder lediglich einer minimalen Bildung von Narben. Außerdem ist diese Methode nahezu schmerzfrei und hat eine geringe Regenerationszeit für die Patienten. 

Haartransplantationen haben also eine sehr lange und weitreichende Geschichte und waren bereits sehr viel früher ein Thema, als man das zunächst annehmen möchte. Haare sind und  waren schon immer ein Symbol für Jugend und Schönheit. Sie sind somit auch für die Psyche, das Selbstbewusstsein und das Selbstwertgefühl der meisten Betroffenen von großer Bedeutung. 

Weiterhin bleibt es natürlich sehr spannend, wo genau uns die Reise bei den Entwicklungen und den Innovationen im Bereich der Haartransplantationen hinführen wird.

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